Eiken (CH), 07.07.2018, von SL

Übungen im Trümmerfeld

KATS Übung des Landkreises Rottweil

Die diesjährige Katastrophenschutzübung des Landkreises Rottweil fand im Zivilschutzausbildungszentrum des Kanton Aargau (Schweiz) in Eiken statt. Daran Teil nahmen über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz und dem THW. Neben einem spektakulären Fahrzeugverband mit 40 Einsatzfahrzeugen erwartete die Helferinnen und Helfer eine Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben, die es zu bewältigen galt. Seitens des THW war der Ortsverband Rottweil mit Technischen Zug und der Fachgruppe Logistik Materialerhaltung in das Übungsszenario eingebunden. Übungsannahme war ein schweres Erdbeben im Rheingraben.

Am Samstagmorgen ging es für alle Helferinnen und Helfer bereits um kurz nach 4 Uhr los. Das Ziel war der gemeinsame Treffpunkt am Feuerwehrhaus Deißlingen. Die Helferinnen und Helfer aus Rottweil rückten frühzeitig an, um die eintreffenden Fahrzeuge der anderen Organisationen in den "geschlossenen Verband" einzuweisen. Die erste Aufgabe an diesem Tag für unseren Ortsverband war es einen geschlossenen Verband von Deißlingen in das schweizerische Zivilschutzausbildungszentrum Eiken zu verlegen. Auf der Fahrt in die Schweiz bekam der Verband trotz der frühen Morgenstunden viele verwunderte und begeisterte Blicke. Einen Fahrzeugverband mit einer so großen Anzahl an Einsatzfahrzeugen bekommt man heutzutage nur noch sehr selten zu sehen. Entsprechend  war die Anfahrt auch für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis. Während der Verband sich auf dem Weg befand schlossen sich weitere Fahrzeuge dem Verband an wobei dieser auf 40 Fahrzeuge anwuchs.

In Eiken angekommen standen für jede Organisation diverse Szenarien bereit, wobei diese mehrfach auch eine Verzahnung der einzelnen Organisationen beinhalteten. Ein rotierendes System sollte den Bergungsgruppen des THW ermöglichen, jedes Szenario einmal im Laufe des Tages durchzuarbeiten. Für die deutlichen kürzeren Szenarien der Feuerwehren wurde ein ähnliches System genutzt, jedoch fand dort zusätzlich ein Komplettaustausch der Mannschaften zum Mittag statt. Hierzu wurden Einsatzkräfte nachgeführt.

Die Führungsgruppe der Feuerwehr Oberndorf errichtete eine Technische Einsatzleitung (TEL) „Eiken“ welche die Gesamteinsatzleitung übernahm. Zu dieser TEL gehörten auch der Leiter der Einsatzeinheit des DRK, der Leitende Notarzt (LNA)  sowie der Fachberater des THW.

Für die Helferinnen und Helfer des Ortsverband Rottweil standen von Beginn an zwei große und zwei kleinere Einsatzszenarien bereit. Mit dabei auch Szenarien welche gemeinsam mit der Rettungshundestaffel des BRH durchgeführt wurden.

Diese waren sehr real ausgerichtet und verlangten den Helferinnen und Helfer einiges an Wissen und Tatkraft ab. Das THW etablierte hierzu eine Einsatzabschnittsleitung THW, welche die Führung der im Einsatz befindlichen THW Bergungsgruppen übernahm. Die Aufgaben waren insbesondere schwere Bergungsaufgaben wie das Heben und Unterbauen schwerer Lasten, oder das Durchbrechen diverser Objekte. Hierbei bietet das Gelände in Eiken nicht nur einen sehr real nachgebildeten Trümmerkegel, sondern auch Röhrensysteme, in welche Hindernisse eingebaut sind oder aber Hindernisse aus Eisenrohr, Holz oder Armierungsgitter eingelassen werden können. Fest eingebaut sind Betonwippen, Klapp- und Schiebetüren aus Beton wie auch ineinander verkeilte Betonplatten, welche in strategischer Reihenfolge angehoben und bewegt werden müssen um den Weg zum Verletzten frei zu bekommen. Zusätzlich konnte auf dem Weg zum Verletzten auch ein Zwischenraum unter Wasser gesetzt werden wodurch ebenfalls eine Rettung erschwert wurde. Es folgte dann zum Abschluss des jeweiligen Szenario die Rettung der Verletzten (-darsteller) und die Übergabe an das DRK zur weiteren Betreuung durch die Notärzte und SAN-Dienste am Behandlungsplatz 25 (BHP25).

Die Feuerwehr des Landkreises Rottweil übte neben der Führung der Einheiten auch diverse Arten der Brandbekämpfung wie Häuserbrand oder Flüssigkeitsbrände an verschiedenen Übungsobjekten. Das DRK legte den Fokus in diesem Jahr auf Evakuierungen eines Hotels wie auch einem “Massenanfall von Verletzten“ – Fall (MANV) aufgrund einer Ecstasy-Party.  

Das Deutsche Rote Kreuz des Landkreises Rottweil übernahm die Verpflegung der Rettungskräfte sowie die Versorgung aller Verletztendarsteller.

Gegen 16 Uhr war die Übung in Eiken beendet. Während sich die anderen Organisationen auf den Rückweg machten, hatte das THW beschlossen im Ausbildungszentrum zu übernachten. Das Ausbildungszentrum stelle dem Ortsverband Rottweil hierfür Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Die Übung im Zivilschutzausbildungszentrum des Katastrophenschutzes der Schweiz war eine hervorragende Übungsmöglichkeit da sich sehr realistische Szenarien darstellen lassen und das Gelände den wenigsten Einsatzkräften bekannt war. Die Rettungskräfte der Organisationen erlebten einen sehr anstrengenden aber auch interessanten Tag. Neben dem eigentlichen Übungsnutzen stärkte die Übung auch die organisationsübergreifende Kameradschaft, welche vor allem im realen Einsatz von essentieller Bedeutung ist. Somit kann trotz der noch ausstehenden Nachbesprechung im Landratsamt bereits jetzt ein  positives Fazit gezogen werden.


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